• Home
  • Blog
  • Das Halving rückt immer näher

Das Halving rückt immer näher

Eric Demuth

Von Eric Demuth

Das Bitcoin-Halving ist das wichtigste Event im Krypto-Kalender. Es ist aus wirtschaftlicher Sicht ein bedeutendes Ereignis und ein wesentlicher Aspekt dessen, was Bitcoin zu einem technisch so genialen digitalen Asset macht. Das Halving ist auch ein guter Anlass für alle Krypto-Fans, um den bisherigen Fortschritt des Kryptomarktes gemeinsam zu feiern und sich Gedanken über die Perspektiven der Branche zu machen. Der Umstand, dass es so selten stattfindet, macht es umso spannender – ähnlich wie dies bei einer Fußballweltmeisterschaft, den Olympischen Spielen oder einer Präsidentschaftswahl der Fall ist.

Unsere Beitragsreihe zum Halving widmet sich genau diesem Ziel. Zusammen reflektieren wir die Ereignisse der letzten vier Jahre in der Kryptobranche und gehen auf die komplexen und herausfordernden Probleme ein, denen wir in den kommenden Jahren möglicherweise gegenüberstehen werden. Halten wir kurz inne, nutzen wir die Zeit, um nachzudenken, und geben wir der Branche die Gelegenheit, neue Ideen für die Zukunft zu entwickeln.

Warum ist das Halving so wichtig?

Zum Auftakt möchte ich kurz darauf eingehen, was das Halving eigentlich ist und warum wir ihm so viel Bedeutung zumessen. 

Aus technischer Sicht handelt es sich dabei um einen Prozess, bei dem die Rewards für das Mining von Bitcoin halbiert und somit die Anzahl der neuen Coins im Netzwerk reduziert werden. Im Jahr 2009 betrug die Mining-Belohnung 50 BTC, nach dem ersten Halving waren es 25, nach dem zweiten 12,5, dem dritten 6,25 und nach dem nächsten Halving werden es 3,125 sein.

Diese Maßnahme zur Verringerung der Rewards wurde in den ursprünglichen Algorithmus von Bitcoin aufgenommen, um die Inflation zu bekämpfen. Indem das Angebot an Bitcoin knapp gehalten wird, steigt der Preis bei gleichbleibender Nachfrage. Das haben wir schon bei früheren Halvings erlebt, bei denen der Bitcoin-Preis jedes Mal anstieg.

Die größte Auswirkung hat das Ganze natürlich auf die Bitcoin-Miner und ihre Gewinne. Mit jedem Halving wird es doppelt so schwer, die gleiche Anzahl von Bitcoin zu generieren, was zu einer erheblichen Konsolidierung führt. Nichts davon geschieht von heute auf morgen. Die Auswirkungen jedes Halvings werden allerdings nach und nach spürbar werden – ähnlich wie bei einer Zinsänderung durch die Zentralbank. Die Preise steigen nicht über Nacht, aber man muss jedenfalls mit Konsequenzen rechnen.

Für alle, die mehr über die technischen Zusammenhänge erfahren wollen, haben wir in unserer Bitpanda Academy einen ausführlichen Beitrag zum Bitcoin Halving erstellt.

Was hält die Zukunft für uns bereit?

Steigende Nachfrage – Was die Nachfrage nach einem sicheren Zugang zu digitalen Assets betrifft, zeichnet sich eine klare Tendenz ab – und zwar nach oben. Investoren suchen nach immer einfacheren und sicheren Möglichkeiten, digitale Assets zu traden. Das wiederum veranlasst traditionelle Finanzinstitute, darunter einige der größten Banken der Welt, zu prüfen, wie sie diesem Bedarf gerecht werden können. Die Nachfrage wird Innovationen und eine stärkere Integration vorantreiben und damit zum Eckpfeiler des nächsten Wachstumszyklus werden. Es geht hier also nicht um einen Hype, sondern um den kontinuierlichen Anstieg einer langfristigen Nachfrage. 

Stärkere Zusammenarbeit in Folge der Nachfrage – Um dieser steigenden Nachfrage gerecht zu werden, ist es wichtig, den Zugang zu den Finanzmärkten so sicher und einfach wie möglich zu gestalten. Investoren wollen über ihre Banking-App traden können – das macht Sinn. Banken wiederum wollen das Potenzial, das dahintersteckt, ausschöpfen – auch das ist logisch. Was keinen Sinn macht, ist, wenn Banken ein zweitklassiges Produkt für den Kryptomarkt entwickeln, während sie unsere Infrastruktur nutzen und Zugang zu den besten Möglichkeiten in Europa haben könnten. Der Bedarf wird eine starke Zusammenarbeit und Integration fördern, denn weniger Barrieren bedeuten neue Möglichkeiten für Konsumenten und Unternehmen gleichermaßen.

Mehr Nutzer bedeuten hoffentlich eine bessere Regulierung – Mit der steigenden Nachfrage und der zunehmenden Einbindung in die Öffentlichkeit und die Finanzmärkte wird natürlich auch die Regulierung zunehmen. Wir wissen, dass die Branche stärker reguliert werden wird. Wir wissen, dass MiCAR kommen wird, und auch, dass die USA zunehmend nach Möglichkeiten suchen, Kryptowährungen in ihre Wirtschaft zu integrieren. Die eigentliche Herausforderung für die Regulierungsbehörden und die Branche besteht jedoch darin, die richtige Balance zu finden. Die Regulierung muss die Nutzer schützen, ohne dabei den Innovationsprozess zu bremsen. Es ist eine uralte Diskussion, aber die nächsten 4 Jahre werden darüber entscheiden, ob die Kryptobranche und die Regulierungsbehörden ein ausgewogenes Maß finden oder nicht.

Mehr Stabilität bedeutet weniger Volatilität – Letztlich wird sich Krypto als Assetklasse verändern. Wenn die Marktkapitalisierung steigt und mehr langfristiges institutionelles Kapital in Kryptowährungen fließt, nimmt die Volatilität natürlich ab. Diese Veränderung wird dazu führen, dass Kryptowährungen als Teil eines ausgewogenen Portfolios eine andere Rolle einnehmen werden.

Eric Demuth

Eric Demuth

Co-founder & CEO