Von der Solend-Kontroverse, Euro Coin und von Reisepanik

Neuigkeiten aus dem Kryptoversum

Am Wochenende hingen schwarze Wolken über dem Kryptohimmel, nachdem der Kurs von einigen der größten Kryptowährungen nach Marktkapitalisierung stark eingebrochen war. Diese Woche begann indes endlich wieder mit positiven Ergebnissen, da einige darauf spekulieren, dass die niedrigen Preise Anleger zum Kauf veranlassen könnten. 

Bitcoin fiel am Samstag auf 16.000 € und kletterte am Montag wieder auf einen Wert von 19.000 € hinauf. Ganz ähnlich erging es auch Ethereum: die zweitgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung fiel am Samstag auf 900 € und raffte sich am Montag wieder auf einen Kurs von 1.100 € auf. Weitere Kryptowährungen, die am Tageschart von Montag einen positiven Kurs einschlugen, waren Cardano mit +7% bei 0,47 €, Solana mit rund +12% bei 34 €, XRP mit +2.6% bei 0,30 € und Dogecoin mit +4% bei einem Wert von 0,05 €. 

Der Crypto Fear & Greed Index zeigt nach wie vor extreme Angst unter den Investoren: Der Index stand am Samstag und Sonntag extrem niedrig bei 6/100 und am Montag bei 11/100.

Solend-Nutzer blockieren den Versuch, ein Wal-Konto zu kapern

Der Kryptomarkt ist berüchtigt für seine hohe Volatilität, aber in jüngster Zeit zehrten die Turbulenzen am Markt sogar die Nerven der hartgesottensten Trader. Letzte Woche war es die Plattform Celsius, die den Betrieb einfror, und diese Woche ist Solend, die dezentrale Krypto-Kreditplattform, die auf Solana basiert und von ihrer eigenen DAO – Solend DAO – verwaltet wird, diejenige, die in der Klemme steckt.

Am Sonntag stimmten Solend-Nutzer über den kontroversen Governance-Vorschlag SLND1 ab. Bei der Abstimmung ging es darum, ob die Plattform die Befugnis erhalten sollte, die Kontrolle über ein Wal-Konto auf Solend zu übernehmen, um "das Risiko" aufgrund der "extrem hohen Margenposition" des Kontos zu mindern. 

Die Position dieser Wal-Wallet wurde als Risiko für Solend und die Nutzer angesehen, zumal sie 95% der SOL-Einlagen und 88% der USDC-Kredite im Hauptpool von Solend ausmachte. Diese Situation stellte für Solend ein potenzielles Risiko dar, wie im SLND1-Vorschlag erläutert wurde: 

“Gesetzt den Fall, dass SOL auf 22,30 $ fallen sollte, wird das Konto dieses Wals für bis zu 20% seiner Anleihen (~21 Mio. $) liquidierbar. [...]

Dies könnte zu einem Chaos führen und das Solana-Netz belasten.”

Die Abstimmung über den Vorschlag war von kurzer Dauer und endete mit einem beeindruckenden Ergebnis: 99,8% aller Teilnehmer stimmten für die Übernahme des Kontos. 

Nichtsdestotrotz wurde der Vorschlag von sehr vielen Unkenrufen begleitet, speziell auf Reddit und Twitter, denn die Entscheidung, einem Nutzer seine Gelder zu entziehen, würde ein Novum im dezentralen Finanzwesen darstellen. Viele sahen den Eingriff der Plattform als widersprüchlich an, da DeFi ein Raum ist, der in seiner Grundidee frei von Mittelinstanzen sein sollte. 

Darüber hinaus wurden von einer einzigen Wallet 700.000 Dollar gezahlt, um deren Stimmkraft zu erhöhen. Angesichts dieses Betrags sorgte das "Ja" des Nutzers alleine für eine Zustimmung von 90%. Dies veranlasste viele Nutzer zu der Frage, ob das Ergebnis wirklich als "dezentral" bezeichnet werden kann, wenn eine einzelne Wallet so viel Macht bei der Abstimmung hat. 

Ein zweiter Vorschlag namens SLND2 wurde am Montag verabschiedet und machte den ersten Vorschlag ungültig, während die Abstimmungszeit von 6 Stunden auf einen Tag verlängert wurde.

Governance proposal SLND2 has passed.

SLND1 has been invalidated and governance voting time has been increased from 6 hours to 1 day. pic.twitter.com/z0agJV9pOz

— Solend (we're hiring!) (@solendprotocol) June 20, 2022

Circle kündigt seinen ersten Euro-gestützten Stablecoin an

Circle, das US-amerikanische Unternehmen für Zahlungstechnologie hinter USDC, hat angekündigt, seinen ersten Stablecoin herauszugeben, der mit dem Euro hinterlegt ist: Euro Coin (EUROC). Euro Coin wird als ERC20-Token starten und das gleiche Full-Reserve-Modell wie USDC haben. Das Unternehmen kündigte den bevorstehenden Start in einer Pressemitteilung an, in der es heißt:

“Euro Coin ist ein regulierter, Euro-gestützter Stablecoin, der nach demselben Full-Reserve-Modell ausgegeben wird und auf denselben Säulen des Vertrauens, der Transparenz und der Sicherheit beruht, die USDC zu einer der vertrauenswürdigsten digitalen Währungen der Welt gemacht haben.”

Der Launch von EUROC wird voraussichtlich Ende Juni erfolgen. 

Auch wenn die Nachricht für Schlagzeilen sorgte, ist Euro Coin nicht der erste Stablecoin mit Euro-Bindung: Tether Limited, das Unternehmen hinter Tether (USDT) – der Coin ist derzeit der größte Stablecoin und nach Bitcoin und Ethereum die drittgrößte Kryptowährung in Bezug auf Marktkapitalisierung – ist Circle da zuvorgekommen. Im Juli 2021 launchte das Projekt seinen mit dem Euro hinterlegten Stablecoin, EURt.

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Neuigkeiten vom Aktienmarkt

Performance des Aktienmarkts

Der europäische Aktienmarkt öffnete diese Woche mit einer durchwachsenen Leistung. Der DAX* und FTSE* verzeichneten positive Zahlen und der CAC40* kam knapp in den roten Bereich. Der Montag startete auch für den US-amerikanischen und den asiatischen Aktienmarkt etwas erfreulicher: Chinese Stocks* öffnete positiv, während der Nikkei* und der SSE einen leichten Preisfall verzeichneten. Der NASDAQ* und S&P 500* öffneten im grünen Bereich und der Dow Jones startete mit nur wenigen Verlusten. 

Anstehende Ertragsberichte:

• Azure Power (AZRE): 21. Juni

• Accenture (ACN): 23. Juni

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Reisepanik: immer mehr Flüge werden gestrichen 

EasyJet steckt in der Patsche. In letzter Zeit hatte die Fluggesellschaft mit Personalengpässen zu kämpfen und musste ihr Angebot an Flügen einschränken, sodass immer mehr Reisende nach der Annullierung ihrer Flüge gestrandet sind.

Die Anzahl der annulierten Flüge zwischen April und Juni wird auf 4.000 geschätzt, und wird sich im 3. Quartal (Juli-September) voraussichtlich sogar verdoppeln.

Das Problem mit den Flugannullierungen und gestrandeten Passagieren betrifft nicht nur EasyJet: Nach einem Bericht der britischen Boulevardzeitung Daily Star wurde den in Teneriffa gestrandeten Wizzair*-Passagieren mitgeteilt, dass sie möglicherweise 6 Wochen auf einen Rückflug warten müssten.

Ganz ähnlich ist die Situation in den Vereinigten Staaten, wo allein in der vergangenen Woche Tausende von Flügen gestrichen wurden, wovon insbesondere der Flughafen Charlotte in North Carolina, LaGuardia und Newark Liberty im Raum New York City sowie der Reagan Washington National Airport in Virginia betroffen waren.

In den vergangenen 30 Tagen fuhr die EasyJet*-Aktie einen Wertverlust von ungefähr 23% ein. Die Aktien von Wizzair* und Delta Air Lines* zeigten eine ähnliche Entwicklung, mit fallenden Preisen von 38% bzw. 23% in den jeweiligen Monatscharts.

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