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Krypto-News, Marktbewegungen und neue Dynamiken im Zollkonflikt | Bitpanda Weekly Wrap

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Von Bitpanda

Krypto-News, Marktbewegungen und neue Dynamiken im Zollkonflikt | Bitpanda Weekly Wrap

Willkommen beim Weekly Wrap von Bitpanda – dein wöchentlicher Überblick über Krypto-News, Markttrends und wichtige Entwicklungen in der Finanzwelt. Diese Woche hat eine überraschende Zollpause aus den USA die globalen Aktienmärkte beflügelt und die Risk-on-Rallye neu entfacht. Da China vom Deal ausgeschlossen wurde, bleiben die Spannungen jedoch hoch. So reagieren digitale und traditionelle Märkte.

Kursbewegungen im Überblick

Kurse vom 11. April 2025, 09:30 Uhr

Bevor wir zu den Top-Themen der Woche kommen, lohnt sich ein kurzer Rückblick auf das, was sich zuletzt am Kryptomarkt getan hat. Die laufenden Verhandlungen über Zölle beeinflussen nicht nur die traditionellen Märkte – auch im Krypto-Bereich sorgten sie für Bewegung. Bitcoin legte am Donnerstag kurzzeitig um 5% zu und kletterte von einem lokalen Tief bei rund € 69.000 auf über € 76.000. Dieses Niveau wurde fast eine Woche lang nicht mehr erreicht. Danach gab der Kurs wieder etwas nach. Auch Ethereum und XRP konnten mit einem Anstieg von jeweils rund 10% einen Teil ihrer jüngsten Verluste wettmachen. Der Freitag startete bislang ebenfalls positiv.

Trotz der Markt-Erholung setzen sich die Abflüsse bei US-notierten Bitcoin- und Ethereum-ETFs fort. Am Mittwoch zogen Investoren $ 127,2 Millionen aus Bitcoin-ETFs ab – der fünfte Tag in Folge mit Rückgaben. In nur einer Woche summierten sich die Abflüsse auf über $ 722 Millionen. Auch Ethereum blieb nicht verschont: Neun Ether-ETFs verzeichneten zusammen ein Minus von $ 11,2 Millionen.


Hinter den jüngsten Kursbewegungen deutet sich im Ethereum-Ökosystem eine robuste Entwicklung an. Layer-2-Netzwerke wie Arbitrum und Optimism gewinnen an Fahrt: Mehr Aktivität und steigendes Transaktionsvolumen unterstützen die Skalierung des Netzwerks – auch wenn das Mainnet zeitweise an Tempo verliert. Gleichzeitig sanken die Transaktionsgebühren auf Ethereum auf den tiefsten Stand seit August 2024 – ein Zeichen für eine geringere Auslastung und veränderte On-Chain-Dynamiken.

Im Altcoin-Bereich sorgt Dogecoin für Schlagzeilen: Eine neue Welle institutionellen Interesses bringt den beliebten Meme Coin zurück ins Zentrum der Aufmerksamkeit. 21Shares hat gemeinsam mit der Dogecoin Foundation ein vollständig besichertes Dogecoin-ETP an der Schweizer SIX Swiss Exchange gelistet – ein bedeutender Schritt hin zu mehr Markt-Anerkennung.

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The Art of the (Trade) Deal: Eine Woche voller Zölle und Kehrtwenden

Was für eine Woche: Nur wenige Tage nach der Einführung der umfassendsten Zölle seit über einem Jahrhundert machte Präsident Trump einen Rückzieher – zumindest vorübergehend. Die Umsetzung wurde für 90 Tage ausgesetzt. Die Märkte reagierten sofort: Der S&P 500 legte um 9,5% zu – der grösste Tagesgewinn seit 2008 und der drittgrösste seit dem Zweiten Weltkrieg. Am Donnerstag folgte ein Teilrückgang, als Investoren versuchten, die nächsten Schritte einzuordnen. Sieben Tage politisches Auf und Ab in Washington – mit Auswirkungen auf die ganze Welt.

Ein Land blieb nicht verschont: China. Trotz tagelanger Gespräche zwischen Präsident Xi und Trump wurde der Zollsatz auf 145% erhöht.

Auch rechtlich gibt es Gesprächsbedarf: Die plötzliche Wende am Mittwoch hat Spekulationen über Insiderhandel ausgelöst. Senator Adam Schiff fordert eine Untersuchung zu auffällig getimten Trades unmittelbar vor der Ankündigung. Für alle WSB-Fans: Es ging um $SPY 509 Calls mit Ablauf am selben Tag. Diese Optionen legten innerhalb einer Stunde um 2.100% zu – eine beeindruckende, aber verdächtige Rendite.

Nach der Rally erklärte das Weisse Haus, das Hin und Her sei Teil einer grösseren Strategie, um Druck auf internationale Partner aufzubauen. Kritiker sehen das anders. Fest steht: Die Verhandlungen laufen, und jedes neue Update könnte für weitere Marktbewegungen sorgen. Volatilität dürfte anhalten – solange die Rückkehr der Zölle im Raum steht.

TL;DR: Eine 90-tägige Zollpause brachte den Märkten dringend benötigte Erholung, doch Insiderhandelsvorwürfe, laufende Verhandlungen und geopolitische Spannungen sorgen für Vorsicht bei Investorinnen und Investoren.

Europa hält sich (vorerst) zurück

Als Antwort auf die US-Zölle kündigte die Europäische Union eine 90-tägige Verschiebung der geplanten Gegenzölle in Höhe von € 21 Milliarden an. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte, man wolle den laufenden Verhandlungen Raum geben – stellte aber klar, dass Gegenmassnahmen folgen würden, sollte keine Einigung erzielt werden.

Die geplanten Zölle der EU sind gezielt gesetzt. Im Fokus stehen Produkte aus republikanisch geführten Bundesstaaten: Soja und Geflügel aus Louisiana, Rindfleisch aus Kansas und Nebraska, Autoteile aus Michigan, Zigaretten aus Florida sowie Holzprodukte aus North Carolina, Georgia und Alabama. Eine Ausnahme bildet Bourbon – auf Drängen Frankreichs, Italiens und Irlands blieb er in letzter Minute von den Massnahmen verschont.

TL;DR: Sollte kein Handelsdeal zustande kommen, drohen republikanischen Bundesstaaten gezielte EU-Gegenzölle.

So sicher wie Häuser… oder Anleihen… oder Gold?

Was ist eigentlich ein „sicherer Hafen“? Traditionell geht es dabei um geringe Volatilität und hohe Sicherheit. US-Staatsanleihen gelten seit langem als Favorit bei Institutionellen. Die USA sind schließlich die größte Volkswirtschaft der Welt – und würden niemals ihre wirtschaftliche Stabilität aufs Spiel setzen… oder?

In den letzten Wochen erklärte US-Finanzminister Scott Bessent, dass das Ziel sei, die Renditen der 10-jährigen Staatsanleihen zu senken. Doch die Turbulenzen rund um die Zölle hatten den gegenteiligen Effekt. Die Rendite kletterte am Mittwoch auf 4,5%, bevor sie leicht auf 4,3% zurückging – immer noch deutlich über dem Wert von 4,1% Anfang April.

Steigende Renditen bedeuten, dass Anleger Anleihen verkaufen statt kaufen – und laut der Deutschen Bank verliert der Markt „das Vertrauen in US-Assets“. Die Suche nach Sicherheit verlagert sich. Die Renditen deutscher Staatsanleihen sind gefallen, Gold ist wieder gefragt. Das Edelmetall legte an einem Tag um 2,6% zu: die beste Tagesperformance seit 17 Monaten.

Der Goldpreis steigt schon seit Wochen. Chinas Zentralbank kauft nun den fünften Monat in Folge physisches Gold, was zusätzlichen Druck erzeugt. Der Goldpreis liegt seit Jahresbeginn über 20% im Plus, ein seltener Lichtblick in einem volatilen Umfeld.

Wie ein Analyst es ausdrückte: „Selbst die Pause hat den Anleihenmarkt nicht beruhigt. Sie hat nur Gold einen Vorsprung verschafft.“

TL;DR: Klassische sichere Häfen wirken nicht mehr so sicher. Mit steigenden US-Renditen und nervösen Anleihemärkten richten sich Anleger neu aus, mit Fokus auf Gold und Europa.

An die Börse gehen? In dieser Marktlage?

Der IPO-Markt ist mit viel Optimismus ins Jahr gestartet: viele Lieblinge des Marktes standen in den Startlöchern. Doch inzwischen liegen viele dieser Pläne verständlicherweise auf Eis. Das Problem: Man hat nur einen Versuch für den grossen Auftritt… und ist jetzt wirklich der richtige Zeitpunkt?

Klarna, der schwedische Buy-now-pay-later-Riese, hat seinen Börsengang im Wert von $ 15 Milliarden verschoben. Medline, mit einer Bewertung von fast $ 50 Milliarden, ebenfalls. Selbst StubHub soll seine Roadshow abgesagt haben, denn bei den aktuellen Marktmeldungen interessieren sich die wenigsten für Konzerttickets. Weitere bekannte Namen auf der Warteliste: eToro, Circle und Hinge Health.
Ein erfolgreicher IPO lebt von Schlagzeilen und Euphorie. Doch wie ein Banker sagte: „Niemand will an die Börse gehen, wenn der Nasdaq 18% im Minus ist und jede Schlagzeile wie eine Krise klingt.“

TL;DR: Volatilität, Zinsunsicherheit und ein drohender Handelskrieg lassen viele Firmen abwarten. Der lange erwartete IPO-Boom? Vorerst abgesagt.


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Dieser Artikel dient ausschließlich zu Informationszwecken und ist nicht als Angebot oder Empfehlung zu verstehen. Nichts in dieser Kommunikation stellt eine Anlageberatung dar oder kann eine solche ersetzen.

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