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Warum sich die Bitcoin Mining-Industrie verändert und was das für dich bedeutet

Elisabeth Oberndorfer

Von Elisabeth Oberndorfer

China machte wieder einmal Schlagzeilen, als die Regierung ankündigte, dass sie das Bitcoin Mining in wichtigen Regionen verbieten wird. Wie wird sich dieser Schritt auf die Mining-Industrie und BTC auswirken? Schauen wir’s uns genauer an.

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China machte wieder einmal Schlagzeilen, als die Regierung ankündigte, dass sie das Bitcoin Mining in wichtigen Regionen verbieten wird. Wie wird sich dieser Schritt auf die Mining-Industrie und BTC auswirken? Schauen wir’s uns genauer an.

Warum Bitcoin Mining energieaufwendig ist

Mining ist für Bitcoin unabdingbar. Mit diesem Prozess werden Transaktionen verifiziert, das Netzwerk gesichert, der gemeinsame Konsens erreicht und das alles ohne zentrale Instanz. Mining wird also benötigt, um sicherzustellen, dass nur legitime Transaktionen in der Blockchain verifiziert werden und das Netzwerk am Laufen halten. Als Anreiz, weiterhin in spezialisierte Hardware und natürlich in die benötigte Energie zu investieren, werden Miner mit neu erzeugten Bitcoins belohnt. Dafür nutzten sie in der Anfangsphase von Bitcoin ihre privaten Computer. Im Laufe der Jahre wurde die Branche immer professioneller und für einzelne Miner weniger attraktiv.


Bitcoin Mining ist für seinen hohen Energieverbrauch bekannt, da Miner komplexe Rechnungen lösen und dieser Prozess eine hohe Rechenleistung erfordert, die wiederum viel Energie benötigt.

Dieser Prozess wird auch “Proof of Work” genannt und zeigt, dass der hohe Energiebedarf von Bitcoin ein gewolltes Feature und kein unerwünschter Nebeneffekt ist. Die Überlegung dahinter ist einfach: Je stärker das Netzwerk wird, desto teurer wird es, es anzugreifen (z.B. mittels eines 51%-Angriffs).

Chinas hartes Durchgreifen gegen Bitcoin Mining

Und hier kommen die aktuellsten Nachrichten über Chinas Bitcoin Mining Verbot ins Spiel. Unterschiedlichen Schätzungen zufolge befinden sich bis zu 75% der Bitcoin Mining-Leistung in chinesischen Regionen. Im Mai kündigte Chinas Staatsrat an, das Mining in einigen Provinzen zu verbieten. Dies führte zu einem Fall des BTC-Kurses und kurz darauf beschlossen einige lokale Miner, den Betrieb einzustellen. Im Juni weitete China sein Bitcoin Mining-Verbot auf die Provinz Sichuan aus, die zweitgrößte Mining-Region nach Xinjiang. Es gibt mehrere Theorien, warum China gegen das Krypto-Mining vorgeht, eine davon ist das Ziel, bis zum Jahr 2060 kohlenstoffneutral zu werden. Die Tatsache, dass Bitcoin Mining bisher stark auf billige Kohleenergie angewiesen war, könnte das Erreichen dieses Ziels behindern. Der Staatsrat erklärt seine Schritte gegen Kryptowährungen und Mining mit Bedenken über finanzielle Risiken und Geldwäsche. Außerdem arbeitet China an einer eigenen digitalen Zentralbankwährung (CBDC), die sie kontrollieren können – Bitcoin würde eine Bedrohung für eine solche vollständig zentralisierte digitale Währung darstellen.

Was bedeutet eine niedrigere Hashrate für Investoren?


Was auch immer die tatsächlichen Gründe sein mögen, die jüngsten Entwicklungen hatten bereits einen großen Einfluss auf die Mining-Industrie. Bis Ende Juni ist die Hashrate auf den niedrigsten Stand seit Mai 2020 gefallen. Die Hashrate spiegelt die Menge an Verarbeitungs- und Rechenleistung wider, die im gesamten Bitcoin-Netzwerk genutzt wird. Experten gehen davon aus, dass die Hashrate so lange niedrig bleiben wird, bis die von den jüngsten Verboten betroffenen Miner umgesiedelt sind. Eine niedrigere Hashrate hat keine unmittelbare Auswirkung auf BTC-Investoren, aber das Netzwerk könnte anfälliger für Angriffe sein als bei einer höheren Hashrate.

Für Bitcoin Miner auf der anderen Seite bedeutet eine niedrigere Hashrate, dass das Mining für sie wieder lukrativer ist, da sie mehr BTC für die gleiche Menge an Energie verdienen, die in das Netzwerk investiert wird. Während die Hashrate selbst nicht unbedingt einen direkten Einfluss auf den BTC-Kurs hat, haben die jüngsten Diskussionen über das Mining und die Hashing-Leistung die Volatilität von Bitcoin in den letzten Wochen wahrscheinlich angeheizt.

Wohin die Bitcoin Miner ziehen


Wohin ziehen die Bitcoin Miner nun, nachdem China die lokale Mining-Industrie stillgelegt hat? Die Vereinigten Staaten scheinen Miner willkommen zu heißen, denn Analysten vermuten, dass Texas aufgrund seiner erneuerbaren Energieressourcen und Regulierungen ein bevorzugtes Ziel sein könnte. Dieser Trend ist nicht unbedingt neu, da Bitcoin Mining-Firmen bereits im letzten Jahr ihre Geschäfte von China nach Texas verlegt haben.

BIT Mining, einer der größten Mining-Pools, hat vor ein paar Wochen seine Investition in ein Mining-Rechenzentrum in Texas angekündigt. Allerdings wird das Unternehmen offenbar sein Hauptgeschäft von Sichuan nach Kasachstan und nicht in die USA verlegen. Kasachstan scheint ein attraktiver Standort zu sein, weil es billige Energie aus Kohleminen liefert. Andere Regionen, die vom Exodus des chinesischen Minings profitieren sollen, sind Kanada, Island, die Mongolei und Afghanistan.

Wie sich diese Änderungen auf den Energiemix von Bitcoin auswirken, der in den Mainstream-Medien ein viel diskutiertes Thema ist, wird sich zeigen. Laut einer aktuellen Umfrage des Bitcoin Mining Councils wird geschätzt, dass 56% der Bitcoin-Energie im Q2 2021 aus erneuerbaren Ressourcen stammen wird.

Selbst wenn die chinesische Regierung ihre Haltung zu Kryptowährungen in der Zukunft ändern würde, wird angenommen, dass die meisten Miner wegen der Unsicherheit für immer abwandern werden. Auch andere Länder haben mit dem hohen Stromverbrauch des Bitcoin-Minings zu kämpfen. Der Iran hat bereits eine Abschaltung von Minern aufgrund von Stromausfällen angeordnet. Während also einige Teile der Welt die Mining-Industrie verdrängen, arbeiten andere Teile hart daran, erschwingliche Energie und Infrastruktur anzubieten, um Mining-Pools anzuziehen und davon zu profitieren.

Was die Verlagerung der Minenindustrie für BTC-Investoren bedeutet


Die Verlagerung wird sich (wahrscheinlich) nicht signifikant auf BTC-Investoren auswirken. Während die Mining-Standorte verlagert werden, werden sie wahrscheinlich einer höheren Volatilität ausgesetzt sein. Einige große Mining-Unternehmen nutzen jedoch die Gelegenheit dieser Übergangsphase, um sich auf erneuerbare Energien zu konzentrieren, da die Quelle des hohen Energieverbrauchs des Bitcoin Minings ein großer Kritikpunkt war. Analysten begrüßen auch die Tatsache, dass das Bitcoin Mining dezentraler und nicht mehr von China abhängig sein wird. Der Mining-Experte Zack Voell schlussfolgerte kürzlich auf Twitter, dass alles, was jetzt passiert, "langfristig extrem bullisch ist".

Während also viele der jüngsten Schlagzeilen den BTC-Kurs zu beeinflussen scheinen, können diese Herausforderungen auch eine Phase des Übergangs und der Institutionalisierung von Bitcoin sein.

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Die in diesem Artikel enthaltenen Informationen dienen nur der allgemeinen Information und stellen keine Investmentberatung in irgendeiner Form dar.

Elisabeth Oberndorfer

Elisabeth Oberndorfer