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Was bedeutet Schwellenland und warum sind Schwellenmärkte wichtig?

Camilla Marziani

Von Camilla Marziani

Falls du dich bereits seit einiger Zeit mit dem Investieren beschäftigst oder auch gerade erst damit begonnen hast, hast du wahrscheinlich schon von Schwellenländern und Schwellenmärkten gehört. In letzter Zeit haben Schwellenmärkte die Aufmerksamkeit vieler Anleger auf sich gezogen. Lies weiter und erfahre alles, was du über Schwellenländer wissen solltest und wie du in Schwellenmärkte investieren kannst.

Aufstrebende Märkte: eine Definition

Bei der Lektüre der Schlagzeilen über Schwellenländer und über die fünf Länder, die seit mehreren Jahren für ihre schnell wachsenden Volkswirtschaften bekannt sind, nämlich Brasilien, China, Indien, Russland, und Südafrika (auch bekannt als "BRICS") kannst du dir vielleicht vorstellen, welche Märkte gemeint sein könnten. Was du jedoch vielleicht nicht weißt, ist, dass die Einstufung eines Landes als "Schwellenland" von institutionellen Einrichtungen nach bestimmten Kriterien vorgenommen wird.

So stuft der Internationale Währungsfonds (IWF) 39 Länder als "fortgeschritten" ein, während die übrigen als "Schwellen- und Entwicklungsländer" gelten, von denen 40 als "Schwellenländer und Länder mit mittlerem Einkommen" definiert werden. 

Jedes Land, das nicht als "fortgeschritten" gilt, wird dann anhand einer Punktzahl eingestuft, die auf der Grundlage von fünf Variablen berechnet wird: nominales Bruttoinlandsprodukt (BIP), Bevölkerung, BIP pro Kopf, Anteil am Welthandel und Anteil an der weltweiten Auslandsverschuldung. Einem aktuellen Bericht des IWF zufolge fallen zwanzig Länder in die Kategorie der “Schwellenländer”, die häufig in Indizes für Schwellenländer enthalten sind. 

Die Einstufung der Märkte

Morgan Stanley Capital International (auch bekannt als MSCI) ist eine bekannte Institution im Bereich der Marktklassifizierung. MSCI ist ein Finanzunternehmen und eine Investment-Forschungseinrichtung, die für die Klassifizierung von Märkten bekannt ist und Indizes anbietet, die deren Leistungen widerspiegeln – darunter seit 2001 auch den Index für Schwellenländer (MSCI-EM). 

Nach den Kriterien des MSCI sind "Schwellenländer" solche Länder, die einige der Merkmale entwickelter Märkte aufweisen, jedoch nicht alle. Lass uns doch einmal genauer betrachten, welche Kriterien der MSCI berücksichtigt, welche Märkte im Jahr 2021 als Schwellenländer gelten und wie man in sie investieren kann. 

Die Kriterien von MSCI für die Einstufung der Märkte

Jedes Jahr teilt MSCI 84 Länder in vier Kategorien ein: in entwickelte Märkte, Schwellenländer, Frontier-Märkte oder eigenständige Märkte. Die Kriterien, die dieser Bewertung zugrunde liegen, umfassen die wirtschaftliche Entwicklung, die Marktgröße und -liquidität sowie die Marktzugänglichkeit. 

Wirtschaftliche Entwicklung: Bewertung der Nachhaltigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung und ein Kriterium, das ausschließlich für entwickelte Märkte gilt.

Größe und Liquidität: Diese Faktoren werden herangezogen, um festzustellen, ob die Länder die Mindestinvestitionsfähigkeit erreichen. Das bedeutet, ein Land muss eine bestimmte Anzahl von Unternehmen mit einer bestimmten Unternehmensgröße in Bezug auf die gesamte Marktkapitalisierung, die Marktkapitalisierung hinsichtlich Streubesitz (Anteil der sich frei im Umlauf befindlichen Unternehmensaktien) und die Wertpapierliquidität aufweisen.

Marktzugänglichkeit: Der vielleicht interessanteste Teil dieses Systems ist die Bewertung der Märkte anhand von fünf Kriterien: Offenheit gegenüber der Beteiligung durch ausländische Eigentümer, einfachen Kapitalzu- und -abflüssen, Effizienz der operativen Rahmenbedingungen, Verfügbarkeit von Investitionsinstrumenten sowie der Stabilität institutioneller Bedingungen. Um eine hohe Punktzahl zu erhalten, müssen sich die Länder als "unproblematisch" erweisen, wenn es um die Erfüllung dieser Anforderungen geht.

Welche Länder sind Schwellenländer und was beinhaltet der Index?

Derzeit werden 27 Länder vom MSCI als Schwellenländer eingestuft, darunter die BRICS-Staaten: Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, sowie Ägypten, Argentinien, Chile, Griechenland, Indonesien, Katar, Kolumbien, Korea, Kuwait, Malaysia, Mexiko, Pakistan, Peru, die Philippinen, Polen, Saudi-Arabien, Taiwan, Thailand, die Tschechische Republik, Türkei, Ungarn und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Im Vergleich zur IWF-Rangliste schließen die MSCI-Schwellenländer den Iran aus, umfassen aber Peru, die Tschechische Republik, Griechenland, Kuwait, Katar, Korea, Taiwan und Pakistan.

Der Emerging Markets Index

Der MSCI Emerging Market Index spiegelt die Performance der Unternehmen dieser 27 Länder wider, die die MSCI-Anforderungen erfüllen.

Werfen wir einen Blick auf die neuesten Daten zum Index der Schwellenländer. Im Jahr 2021 trugen China mit 34,72%, Taiwan mit 14,68% und Südkorea mit 12,22% den größten Anteil zum Index bei. Die Anzahl der Unternehmen (Large-Cap und Mid-Cap), deren Performance sich im Index widerspiegelt, beläuft sich auf stolze 1.417, wobei mehr als ein Fünftel aus dem Bereich der Informationstechnologie stammt. Zu den Spitzenreitern des Schwellenländerindex zählen Alibaba Group, JD.com und Samsung. 

Solltest du die Schwellenländer am Radar behalten? 

Wenn die Börse oder die Welt des Investierens dein Interesse geweckt hat, hast du vielleicht über das Investieren in Schwellenländer nachgedacht. Die Volkswirtschaften dieser 27 Länder haben sich in den letzten Jahren trotz aller Höhen und Tiefen hauptsächlich aufwärts entwickelt. 

Der MSCI Emerging Markets Index verzeichnete von Ende 2000 bis 2021 ein Wachstum der Nettorenditen von 9,17%, während die Indizes MSCI ACWI und MSCI World einen Anstieg von 6,66% bzw. 6,67% verzeichneten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass diese Assets im Wert nur steigen können: Bei Indizes, Aktien und offen gesagt bei allen Anlageprodukten ist es wichtig, auch daran zu denken, dass einige im Laufe der Zeit an Wert gewinnen und andere verlieren können. 

Aus diesem Grund entscheiden sich viele Anleger für ein diversifiziertes Portfolio. Das bedeutet, dass sie ihr Portfolio vielschichtig gestalten, indem sie in verschiedene Arten von Assets investieren, aber auch in verschiedene Unternehmen, die unterschiedlich schnell wachsen und vielleicht in verschiedenen Ländern ansässig sind, um die Risiken der Anlage zu verteilen und zu verringern. 

Wie kann ich in den Schwellenländern investieren?

Eine direkte Investition in einen Index ist nicht möglich, da ein Index eine Veränderung der Werte – zum Beispiel der Preise – im Laufe der Zeit anzeigt. Anleger, die sich an den Schwellenländern beteiligen wollen, müssen einen anderen Weg gehen. Die Möglichkeit, in einen Index zu investieren, erfolgt durch ein Produkt, das den zugrundeliegenden Index abbildet: den börsengehandelten Indexfonds, auch bekannt als ETF (Exchange Traded Fund). 

Auf Bitpanda Stocks* kannst du bereits ab einem Betrag von 1 € in den Emerging Markets Stocks* investieren, der die Wertentwicklung des MSCI Emerging Markets Index so genau wie möglich abbildet, und zwar ohne Provisionen und mit engen Spreads. Die Derivatkontrakte, die von den zugrunde liegenden Aktien* und ETFs* abgedeckt werden, machen dies möglich.

Disclaimer 

*Bitpanda Stocks ermöglicht das Investieren in Teilaktien. Teilaktien werden in Europa immer über einen Vertrag ermöglicht, der die zugrunde liegenden Aktien* oder ETFs* (Finanzinstrumente gemäß § 1 Z 7 lit. d WAG 2018) abbildet. Das Investieren in Aktien und ETFs geht mit Risiken einher. Weitere Informationen sind im Prospekt und den PRIIPs KIDs auf bitpanda.com abrufbar.

Camilla Marziani

Camilla Marziani

Global content specialist, blockchain enthusiast and coffee lover