Education • 4 min read
Von Bitpanda
10.01.2022
Deine letzte Gehaltserhöhung ließ ganz schön lange auf sich warten, doch nun ist es endlich soweit und du freust dich riesig. Am Ende des Monats bemerkst du jedoch, dass du trotz Gehaltserhöhung nicht wirklich mehr Mittel zur Verfügung hast. Woran liegt das? Das Stichwort heißt “kalte Progression”, ein Phänomen, das mit dem englischen Ausdruck “Bracket Creep”, dem bildlichen heimtückischen Hinaufklettern in eine neue Steuerklasse, veranschaulicht wird. Lies weiter und finde heraus, wie unterschiedliche Steuerklassen in Kombination mit der Inflation dein Gehalt beeinträchtigen können.
Je nachdem, wo du lebst und wie hoch dein Gehalt ist, könnte dein Einkommen einkommensteuerpflichtig sein. Wenn du in einem Land wohnst, in dem progressive Steuersätze zur Anwendung kommen, gilt die folgende Faustregel: Je mehr du verdienst, desto höher fällt auch die Versteuerung deines Einkommens aus. In Ländern mit einer Pauschalsteuer (“Flat Tax”) wird unabhängig von der Höhe des Gehalts immer derselbe Steuersatz angewandt.
Nun sehen wir uns genauer an, inwiefern die kalte Progression deine Steuersituation beeinflusst. Im Folgenden nehmen wir ein Beispiel, anhand dessen wir erklären wollen, wie der zuvor erwähnte metaphorische Schleichweg in eine neue Steuerklasse aka “Steuerprogression” einen beträchtlichen Teil deines zusätzlichen Einkommens nach Abzug der Steuern, also deinen Überschuss, wegknabbert.
Sagen wir, du erhältst ein Bruttojahresgehalt von 49.000 €. “Brutto” darf jedoch nicht mit “netto” verwechselt werden – von der eben erwähnten Summe müssen also noch Steuern und sonstige Abgaben abgezogen werden, um den Betrag zu erhalten, der dann wirklich auch auf deinem Konto landet.
Nehmen wir also an, du erhältst eine Gehaltserhöhung von 3%, was in unserem Beispiel brutto etwa 105 € mehr pro Monat ausmacht. Das klingt doch nach einem stattlichen Überschuss, oder? Doch dann bemerkst du, dass dir monatlich in Wahrheit lediglich 54 € netto mehr als vor der Erhöhung übrig bleiben. Wie kann das sein?
Kurz und knackig: Du verdienst jetzt mehr, wodurch für deinen Verdienst eventuell auch andere Steuersätze wirksam werden. In der Regel wird bei einer Gehaltserhöhung nicht nur dein Lohn erhöht, sondern auch die Steuerklassen können sich verändern. Es ist leider nicht ganz einfach: Für die Versteuerung wird dein Gehalt in verschiedene Kategorien (Steuerklassen) aufgeteilt. Jede Kategorie wird mit einem anderen Prozentsatz versteuert, der anschließend der Gesamtmenge abgezogen wird.
Stellen wir uns vor, dein Gehalt wäre eine Torte. Die Geldtorte wird nun in unterschiedlich große Stücke geschnitten. Das erste Stück zwischen 11.000 und 18.000 € wird beispielsweise mit 20% versteuert, dem zweiten Stück zwischen 18.000 und 31.000 € müssen ganze 30% abgezogen werden und so weiter. Je höher der Betrag, desto höher fällt auch der Prozentsatz aus.
In anderen Worten bedeutet das, dass dein Gehalt in verschiedene Bereiche eingeteilt wird. Und genau hier kommt der Begriff “Bracket Creep”, zu Deutsch “kalte Progression”, ins Spiel: je größer der Bereich (“Bracket”), desto höher schleicht auch der Prozentsatz heimtückisch (“Creep”) nach oben. Aufgrund der Steuerprogression erhöht sich dein Nettoeinkommen (nach Steuern) im Vergleich weniger als dein Bruttoeinkommen (vor Steuern) – dies könnte auch einer der Gründe sein, warum du das Gefühl hast, dass nicht sonderlich viel von deiner Gehaltserhöhung übrig bleibt. Der andere Grund heißt Inflation.
Erinnerst du dich noch an unseren Artikel zur Inflation? Dort hast du gelernt, dass das Phänomen “Inflation” Einfluss auf das Verhältnis zwischen Geld und Waren bzw. Dienstleistungen nimmt. Steigt die Inflation, brauchst du mehr Geld, um dieselbe Menge einer Ware oder Dienstleistung zu erhalten.
Wie oben veranschaulicht, steigt dein Nettoeinkommen aufgrund der kalten Progression langsamer als dein Bruttoeinkommen. Wenn sich die Inflationsraten ebenfalls im Aufschwung befinden, bedeutet das, dass du es dir nach deiner Gehaltserhöhung vielleicht gar nicht leisten kannst, mehr auszugeben – trotz deinem höheren Lohn hat sich deine Kaufkraft nicht wirklich verbessert. Um dies zu ändern, müssten auch Steuerklassen an Inflationsentwicklungen angepasst werden, was jedoch leider nicht üblich ist.
Aus diesem Grund gibt es auch einen Unterschied zwischen deinem Nominaleinkommen (dein Einkommen, bevor es an die abnehmende Kaufkraft angepasst wurde) und deinem Realeinkommen (dein Einkommen unter Berücksichtigung deiner Kaufkraft).
Niedrig- und Durchschnittslöhne (und damit die Mehrheit aller Gehälter) sind vom “Bracket Creep” beeinträchtigt. Dadurch werden beträchtliche Summen in die Kassen der Regierungen geschwemmt, die wiederum verwendet werden, um im Zuge von Wahlkampagnen gegebene Versprechen umzusetzen. Dennoch ist die Abschaffung der kalten Progression in Ländern, in denen die Steuersätze nicht an aktuelle Inflationsraten angepasst werden, immer wieder heiß umstritten.
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