Education • 8 min read
Von Bitpanda
03.01.2022
Bevor du entscheidest, wie du dein Geld anlegst, ist es wichtig, die Grundlagen für die Chartanalyse einer Aktie zu kennen. Das Ziel der Chartanalyse einer Aktie (auch als Technische Analyse bezeichnet) ist es, Daten – wie historische Renditen oder Kursveränderungen – auszuwerten.
Bei der Anlage oder Investition in Aktien investierst du einen Geldbetrag in Anteile eines Unternehmens, um damit innerhalb einer gewissen Zeitspanne Gewinne zu erzielen. Dadurch, dass du nun Anteile an diesem Unternehmen besitzt, beteiligst du dich auch an dessen Gewinn und Vermögen.
Nachdem derzeit mit klassischen Sparformen aufgrund niedriger Leitzinsen und nach oben kletternder Inflationsraten mit Spareinlagen kaum mehr Renditen zu erzielen sind, wird ein allgemeines Grundwissen über Finanzfragen immer wichtiger. Falls du dir überlegst, mit dem Investieren in Aktien anzufangen, solltest du dich auf jeden Fall über die teils erheblich höheren Risiken informieren, mit denen die Geldanlage in Wertpapiere aller Art einhergeht.
Nachdem du dich in in diesem Artikel mit den grundlegenden Fragen über eine Aktie vertraut gemacht hast und jetzt auch mehr zur Recherche erfahren hast, tauchen wir nun tiefer in das Thema Aktiencharts ein. Mit einer Chartanalyse (auch als technische Analyse bezeichnet) lassen sich Merkmale im Kursverlauf erkennen, die du zur Einschätzung der künftigen Kursentwicklung von Assets und eines Marktes generell verwendet kannst.
Damit Anleger die Vorteile, aber auch die Risiken einer langfristigen Investition in den Aktienmarkt genauer recherchieren und einschätzen können, nutzen sie verschiedene Methoden. Dazu zählen die Fundamentalanalyse, die quantitative Analyse und schließlich die technische Analyse (Chartanalyse).
Bei der Fundamentalanalyse (FA) analysiert ein Investor auf die mit der Entwicklung einer Aktie verbundenen wirtschaftlichen und finanziellen Faktoren, um zu erfassen, ob die Aktie womöglich überbewertet oder unterbewertet ist. Dabei wird besonders auf den Einfluss wirtschaftlicher Entwicklungen auf die Branche eines Unternehmens sowie die effektive Führung eines Unternehmens geachtet.
Im Rahmen einer quantitativen Analyse (QA) einer Aktie werden mathematische und statistische Modelle und Messungen verwendet, um Zahlenwerte zu analysieren. Dabei werden vergangene, aktuelle und voraussichtlich stattfindende zukünftige Ereignisse herangezogen. Das Ziel ist es, Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren – unter welchen Bedingungen soll eine bestimmt Aktie gekauft oder verkauft werden?
Schaust du zum Beispiel vor einer Investition in die Aktie eines Unternehmens auf Finanzkennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder den Gewinn pro Aktie (engl. “earnings per share”, EPS), wäre das als ganz grundlegende quantitative Analyse zu bezeichnen.
Eine dritte Methode zur Bewertung einer langfristigen Geldanlage ist die technische Analyse oder Chartanalyse. Hier gehen Anleger und Analysten davon aus, dass Muster, Renditen, historische Preisentwicklungen und weitere Daten der Vergangenheit auch etwas über die zukünftige Entwicklung einer Aktie oder eines Marktes aussagen.
Die ersten Ursprünge dieser Methode gehen auf Charles Dow, Gründer des Wall Street Journal und des Dow Jones Industrial Index, zurück. Er vertrat die Meinung, dass durch die Analyse des gesamten Aktienmarktes die vorherrschenden wirtschaftlichen Bedingungen, die wichtigsten Markttrends und die wahrscheinliche zukünftige Entwicklung einer einzelnen Aktie genau einschätzbar sind.
Bei der Chartanalyse wird also davon ausgegangen, dass alles notwendige Wissen von der Preisentwicklung eines Assets abgeleitet werden kann. Wie du dich erinnerst, ist ein Aktienchart eine graphische Darstellung von Daten, wie etwa Preisen, mithilfe eines Diagramms. Auch wenn du keine Vorkenntnisse hast: auf Bitpanda findest du einfach zu lesende Aktiencharts, mit denen du dich informieren kannst.
Hier zur Erinnerung noch einmal unser Beispieldiagramm (Achtung: es handelt sich hier um keinerlei Kaufempfehlung für diese Aktie, sondern lediglich um ein illustratives Beispiel):
Beachte: Die historische Wertentwicklung ist kein Indikator für die zukünftige Wertentwicklung. Anlagen können im Wert steigen als auch fallen.
Von links nach rechts verläuft unten eine horizontale (gerade) Achse – der Verlauf der Zeit. Auf der vertikalen (senkrechte) Achse rechts findet sich der Preis pro Aktie. Um auf der Bitpanda Website einen Kurs genau nachzuverfolgen, fährst du mit dem Cursor deiner Maus an der Kurve im Diagramm entlang.
Das Tageshoch ist der höchste am aktuellen Datum erzielte Kurs einer Aktie. Dieser Preis ist in diesem Diagramm mit 122,50 € angezeigt. In der rechten oberen Ecke kannst du mit der Maus die Preisdaten über einen Zeitraum von einem, sieben, dreißig Tage oder einem Jahr abrufen.
Lass uns nun die Grundlagen hinter einigen der Indikatoren, die bei einer Chartanalyse herangezogen werden können, ein wenig näher beleuchten. Da für fundierte Chartanalysen fortgeschrittene Kenntnisse notwendig sind, gehen wir hier nur auf die Basics ein. Eine fortgeschrittene und genaue Analyse für Trader bietet die Chartanalyse mittels Candlesticks (Kerzendiagrammen), den passenden Indikatoren und deren Interpretation.
Im weitesten Sinn werden hier (bevorzugt bei besonders volatilen Assets) Trends bei Preisbewegungen im Kursverlauf beobachtet. Welcher Trend ist am einfachsten zu erkennen, glaubst du? Richtig: steigt oder sinkt der Preis?
In der einfachsten Form einer Darstellung zeigt ein Chart, wie sich der Preis (Kurs) eines Assets (einer Aktie, eines Index, einer Kryptowährung) im Laufe der Zeit entwickelt (hat). Diese Kursentwicklung ist an der der gezackten Kurve zu erkennen, die mitten im Diagramm von links nach rechts läuft – sie zeigt also die Preisentwicklung, den “Kurs” des Assets.
Ein allgemeiner Kursverlauf ansteigend von links unten nach rechts oben stellt im weitesten Sinne einen Kursanstieg über einen fixen Zeitraum dar. Verläuft der Kurs jedoch allgemein absteigend von links oben in Richtung rechts unten, handelt es sich um einen Kursrückgang über einen bestimmten Zeitraum.
Ein Kurs kann sich grundsätzlich aufwärts, abwärts oder auch seitwärts bewegen. Unter “seitwärts” verstehen wir, dass sich der Kurs während dieser Zeit weder eindeutig nach oben noch nach unten bewegt und nur geringe Umsätze zu erwarten sind.
Ist nun ersichtlich, dass sich ein Abwärtstrend, also eine fallende Kurve, wieder nach oben entwickelt, steigen die Kurse und eine positive Marktstimmung entsteht. Gegensätzliches gilt natürlich für eine eingangs steigende Kurve, die dann abwärts geht.
Trends werden generell in kurzfristige, mittelfristige und langfristige Trends unterteilt – in der Praxis gibt es natürlich unzählige Interpretationen dafür. Manche Trends können wenige Minuten oder Stunden, manche über Wochen und Monate hinweg anhalten.
Auch wenn traditionell nur Preisindikatoren zur technischen Analyse herangezogen wurden, können dir Balkendiagramme, unter einem Chart zu finden, auch die Handelsvolumina innerhalb eines Zeitraums anzeigen. Allgemein gilt folgende Annahme: erhöht sich das Volumen des gehandelten Assets, beginnt ein Trend, wird das Volumen niedriger, neigt sich ein Trend dem Ende zu.
Die Geschwindigkeit oder Trägheit des Preises, über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu steigen (positiver Trend) oder zu fallen (negativer Trend), wird als Momentum bezeichnet und kann ebenfalls als Indikator für den passenden Zeitpunkt zum Kauf oder Verkauf eines Assets herangezogen werden.
Ein Oszillator ist im einfachsten Sinne ein Analysetool, mit dem die Spanne zwischen Höchst- und Tiefstwerten über einen bestimmten Zeitraum verglichen werden kann. Ein Beispiel dafür wäre der Vergleich zwischen dem aktuellen Schlusskurs mit der Trading Range (dem Bereich, innerhalb dem sich der Kurs bewegt hat) des vorangegangenen Tages.
Ein Stochastischer Oszillator zum Beispiel verfolgt ausschließlich das Momentum. Zur Anwendung werden im Chart zwei Linien eingezeichnet, zwischen denen der Kurs wie in einer Art Kanal abgebildet ist: dem Indikator selbst und einer Signallinie, auch als “Trigger Linie” bezeichnet.
Sobald ein weiterer Indikator oder eine andere Linie die Signallinie kreuzt, kann dies als ein Signal oder Hinweis interpretiert werden, dass etwas potenziell Wichtiges mit dem Preis eines Assets geschieht.
Unterstützungs- und Widerstandsniveaus (engl. support levels und resistance levels) zeigen in einem Preisdiagramm Kursstände an, die den Bewegungsspielraum des Marktes unterstützend oder widerstehend zu begrenzen scheinen.
Wieder wird hier der Kurs wie in einer Art Kanal zwischen zwei Linien abgebildet: Der Support Level (Unterstützungsniveau) zeigt den Level, an dem der Kurs regelmäßig aufhört zu fallen und wieder ansteigt, während der Level, bei der der Kurs normalerweise aufhört zu steigen und wieder einbricht, als Resistance Level (Widerstandsniveau) bezeichnet wird.
Der Moving Average (gleitende Durchschnitt) als Indikator kann auch zur Ermittlung von Support und Resistance Levels in ein Diagramm eingezeichnet werden, und zwar vom höchsten zum niedrigsten Punkt der Kursentwicklung, um zu sehen, in welche Richtung sich der Trend bewegt. Wenn sich die Trendlinie nach oben bewegt, kann diese Linie des gleitenden Durchschnitts als Unterstützungsniveau herangezogen werden und bei einem Abwärtsverlauf als Resistance Level.
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Dieser Blogartikel ist nicht dazu gedacht, als allgemeiner Leitfaden für Investitionen verwendet zu werden und stellt weder eine Anlageberatung noch ein Angebot oder eine Aufforderung zum Kauf von Assets dar. Bitpanda Stocks ermöglicht das Investieren in Teilaktien. Teilaktien werden in Europa immer über einen Vertrag ermöglicht, der die zugrunde liegenden Aktien oder ETFs (Finanzinstrumente gemäß § 1 Z 7 lit. d WAG 2018) abbildet. Das Investieren in Aktien und ETFs geht mit Risiken einher. Weitere Informationen sind im Prospekt und den PRIIPs KIDs auf bitpanda.com abrufbar.
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